Ratgeber für Ihre Bewerbung
Gewiss haben sie bereits intensiv über ihre beruflichen Absichten nachgedacht. Sie haben eine Stelle schon im Visier, wissen bloß noch nicht, wie Sie Ihre Bewerbung gestalten oder mit Inhalt füllen sollen?
Mit unseren Tipps werden wir Ihnen dabei helfen, eine erfolgreiche Bewerbung zu schreiben. Wir haben ausführliche Anleitungen und wertvolle Tipps für Sie zusammengestellt. Damit ist es ein Leichtes, sich von der Konkurrenz abzusetzen und den ersehnten Traumjob zu bekommen.
Viel Erfolg bei Ihrer Bewerbung!
Die schriftliche Bewerbung
Wer eine ordentliche Bewerbungsmappe abliefern möchte, der sollte sich für ihre Anfertigung besonders viel Zeit nehmen. Hier gilt die Regel: Eher Klasse, als Masse. Ein wichtiges Kriterium, nach dem Personaler selektieren ist die Vollständigkeit. Dabei sollten Sie sich keine Fehler erlauben. In die schriftliche Bewerbung gehören folgende vier Dinge:
- Bewerbungsschreiben
- Verwenden Sie für das Bewerbungsschreiben weißes, unliniertes DIN-A4-Papier. Gliedern Sie das Anschreiben klar, sehen Sie sich Musterbriefe an. Das Anschreiben klemmen Sie bitte nicht in die Bewerbungsmappe, sondern legen es unter einen Klarsichtdeckel.
- Lebenslauf
- Er muss lückenlos und übersichtlich sein. Es wäre gut, ihn mit dem PC zu schreiben; orientieren Sie sich an einem Muster. Wir gehen auf den Lebenslauf in einem Einzelbeitrag noch genauer ein.
- Foto
- Lassen Sie ein gutes, freundliches Portrait-Foto machen. Auf der Rückseite des Fotos notieren Sie Ihren Namen und Ihre Anschrift. Heften Sie das Foto mit Fotoecken oder Klebestreifen auf den Lebenslauf.
- Zeugniskopien
- Legen Sie nur das letzte Schulzeugnis bei. Wenn Sie schon eine mehrjährige Berufspraxis haben, sind Schulzeugnisse nicht erforderlich. Zeugnisse über eine abgeschlossene Berufsausbildung und Fortbildung sollten Sie ebenfalls beilegen. Dasselbe gilt für aussagekräftige Arbeitszeugnisse. Für alle Arbeitsverhältnisse, die länger als sechs Monate waren, sollte ein Zeugnis vorliegen.
- Die Unterlagen werden chronologisch hinter dem Lebenslauf einsortiert. Das letzte Dokument sollte oben liegen. Alle Unterlagen legen Sie sauber und ungeknickt in eine Klarsichtmappe. Zum Verschicken benutzen Sie daher bitte stets einen (kartonierten) DIN-A4-Umschlag.
Das Deckblatt Ihrer Bewerbung
Wählen Sie für Ihre Bewerbung Weises DIN A4 Papier (29,7 cm hoch, 21,0 cm breit). Doch wer auffallen möchte, kann für seinen Deckblatt auch eine andere Farbe wählen.
Auf dem Deckblatt ist es wichtig, seinen Namen, Adresse und Telefonnummer zu notieren. Wichtig ist auch, auf den Deckblatt für den Job, auf welchen Sie sich bewerben, hervorzuheben.
Von der grafischen Gestaltung gibt es keine Richtlinien. Wenn Sie kreativ sind, lassen Sie sich freien Lauf. Wenn Ihnen die Kreativität nicht so liegt, können Sie mit wunderschönen farbigen Papier arbeiten, es gibt alle möglichen Arten und Formen um seinen Deckblatt perfekt zu gestalten. Denken Sie stets daran, dass “Bewerben” etwas mit “Werben und Werbung” zu tun hat. Sie werben mit Ihrer Bewerbung für sich selbst.
Die persönliche Abfassung dieses Briefes wollen wir Ihnen nicht abnehmen. Eine formularmäßige Bewerbung würde klischeeartig und unpersönlich würden.
Halten sie von jeder Bewerbung eine Kopie für Ihre Unterlagen zurück! Und holen Sie sich immer wieder neue Ideen. Sie werden sehen, dass Sie immer besser werden.
Das Anschreiben
Das Bewerbungsschreiben liegt bei der schriftlichen Bewerbung ganz oben und wird als erstes gelesen. Vom Bewerbungsschreiben hängt es oft ab, ob der Personalchef überhaupt Interesse hat, Ihre kompletten Bewerbungsunterlagen zu lesen. Versuchen Sie also, durch Ihr Bewerbungsschreiben sein Interesse an Ihrer Bewerbung zu wecken. (Wenn viele Bewerbungen auf eine Stelle eingehen, werden fast nie von allen Bewerbern die kompletten Unterlagen gelesen; nur die Bewerbungen, die interessant erscheinen, werden genauer durchgesehen.)
Inhaltlich gibt es einen großen Unterschied zwischen Lebenslauf und Bewerbungsschreiben. Ein Lebenslauf muss lückenlos sein und enthält damit manchmal auch Aspekte Ihres beruflichen Lebens, die eher nicht so positiv erscheinen. Das Bewerbungsschreiben dagegen können Sie nutzen, um für Sie persönlich “Werbung” zu betreiben.
Überlegen Sie zunächst, welche Teile bzw. Aspekte Ihres Ausbildungs- und Berufslebens Ihre Eignung für die jeweilige Stelle deutlich machen.
Was Sie für eine bestimmte Stelle eignen kann:
- Ausbildung
- Berufserfahrung
- Fachkenntnisse
- Sprachkenntnisse
- Bestimmte Fertigkeiten
- Wenige Stellenwechsel
- “Günstiges” Lebensalter
- Führerschein
- Fortbildungen etc.
Auch persönliche Eigenschaften sind oft für viele Arbeitsstellen von großer Bedeutung. Diese in einem Bewerbungsschreiben zu benennen, ist jedoch schwierig. Sehr schnell kann dies als Eigenlob und Arroganz beim Personalchef ankommen. Andererseits gibt es persönliche Eigenschaften bei Bewerbern, die den einstellenden Betrieben sehr wichtig sind. Wenn Sie auf solche Eigenschaften hinweisen wollen, beziehen Sie sich am besten auf frühere Tätigkeiten – zum Beispiel: “Ich bin es gewohnt, schnell und flexibel zu arbeiten.” oder “Es ist mir nie schwergefallen, mich in neue Tätigkeiten einzuarbeiten.” oder “Eine gute Zusammenarbeit im Team war bei dieser Tätigkeit Voraussetzung und ist für mich selbstverständlich.”
Viele Bewerber schreiben im Bewerbungsschreiben: “Bitte entnehmen Sie alte wichtigen Informationen zu meinem beruflichen Werdegang aus dem beiliegenden Lebenslauf” und verzichten darauf, schon im Anschreiben ihre Eignung deutlich zu machen. Wer so ein Bewerbungsschreiben wegschickt, riskiert, dass der Personalchef sich mit dieser Bewerbung nicht weiter beschäftigt, da sein Interesse nicht auf Anhieb geweckt wurde.
Hier noch einige Hinweise in Kurzform:
- In der sogenannten Betreff-Zeile geben Sie an, für welche Stelle Sie sich bewerben und verweisen ggf. auf die Stellenanzeige (Zeitung, Datum). Das Wort “Betreff” wird nicht mehr geschrieben.
- Wenn Sie den Namen des zuständigen Personalchefs kennen, schreiben Sie ihn persönlich an: “Sehr geehrter Herr Schmidt” oder “Sehr geehrte Frau Müller”. Ist Ihnen der Name nicht bekannt, schreiben Sie einfach “Sehr geehrte Damen und Herren”.
- Nehmen Sie am Anfang des Textes noch einmal Bezug auf das Stellenangebot oder den Anlass Ihrer Bewerbung. Dann stellen Sie Ihre Eignung dar. Abschließend bitten Sie um ein Vorstellungsgespräch.
- Das Bewerbungsschreiben sollte einerseits so ausführlich sein, dass Ihre Eignung gut zum Ausdruck kommt, andererseits muss es kurz genug sein, um den Personalchef nicht vom Lesen abzuschrecken. Im Normalfall soll das Bewerbungsschreiben auf eine Seite passen.
Der Lebenslauf in Ihrer Bewerbung
Auf eine freie Stelle bewerben sich im Allgemeinen sehr viele Menschen. Damit der zuständige Personalsachbearbeiter in der Firma nicht so viel Mühe hat, gilt folgendes:
- Der Lebenslauf sollte tabellarisch sein. Dies erleichtert es, die gesuchten Informationen schnell zu finden.
- Der Lebenslauf sollte möglichst auf dem Computer geschrieben werden. Damit ist er einfacher zu lesen.
- Rubriken im Lebenslauf
- Sie können auch Fotokopien verwenden, aber die Unterschrift muss im Original sein.
Folgende Rubriken sollen normalerweise im Lebenslauf erscheinen:
- Persönliche Daten (Name, Geburtsdatum, Geburtsort, Wohnort, Familienstand, ggf. Staatsangehörigkeit)
- Schulbildung
- Berufsausbildung
- Berufstätigkeit
- Weiterbildung
- Besondere Kenntnisse und Fähigkeiten
Tipps zum Ausfüllen des Lebenslaufes
Wenn Sie beispielsweise keine Berufsausbildung haben oder es nichts gibt, was Sie unter “Besondere Kenntnisse und Fähigkeiten” aufführen können, lassen Sie die entsprechende Rubrik einfach weg.
Ein Lebenslauf muss lückenlos sein. Versuchen Sie, bei den Zeiträumen mindestens die Monate anzugeben. Nur wenn Sie Ihre Daten absolut nicht mehr rekonstruieren können oder größere Lücken in Ihren Lebenslauf kaschieren müssen, geben Sie Jahre an.
Für Zeiten der Arbeitslosigkeit empfiehlt es sich, die Bezeichnung “stellensuchend” zu verwenden. Dieser Begriff klingt etwas positiver und aktiver als das Wort “arbeitslos”.
Das Passfoto
Viele Bewerberinnen und Bewerber unterschätzen die Bedeutung des Bewerbungsfotos. Dabei vermittelt das Foto in vielen Personalabteilungen zunächst einen der stärksten Eindrücke.
Das Foto kann Sympathie, Gleichgültigkeit oder Abneigung auslösen! Gehen Sie deshalb zu einem guten Fotografen und lassen Sie ausdrücklich Bewerbungsfotos anfertigen; am besten in mehreren Posen / Ausdrucksformen. Ziehen Sie sich zum Fototermin so an, wie es der Bedeutung Ihrer Bewerbung angemessen ist.
Beachten Sie:
- Ihr Ausdruck sollte freundlich und aufmerksam sein.Schauen Sie dem Betrachter (Linse) in die Augen!
- Denken Sie an etwas Nettes und lächeln Sie!
Besprechen Sie mit Freunden und Bekannten die erzielten Ergebnisse. Von der Aufnahme, die Ihnen am besten gefällt, bestellen Sie gleich Abzüge für mehrere Bewerbungsmappen. Bewerbungsfotos sollten nicht älter als ein Jahr sein.
Die Zeugnisse
Ein fehlendes Zeugnis kann den Empfänger Ihrer Bewerbung zu (falschen?) Spekulationen veranlassen. Verschicken Sie also bitte alle wichtigen Zeugnisse und erklären Sie den Grund, wenn ein Dokument fehlt.
Welche Zeugnisse Sie mitschicken sollten
Wenn Sie bereits über Berufserfahrung verfügen, ist es nicht mehr erforderlich, Ihre Schulzeugnisse mitzuschicken. Anders ist dies bei Berufsanfängern, hier sind die Schulzeugnisse ein “Muss”, denn sonst liegen ja keinerlei Unterlagen vor, die dem Empfänger Ihrer Bewerbung Aufschluss über Sie geben könnten.
Verschicken Sie immer nur Kopien. Da Sie sich ja nicht nur bei einer Firma bewerben, lohnt es sich, gleich mehrere Kopien anzufertigen. Dass die Kopien von einwandfreier Qualität, ohne schwarze oder graue Ränder und Streifen sein müssen, versteht sich von selbst.
Polizeiliche Führungszeugnisse erhalten Sie beim zuständigen Einwohnermeldeamt. Dieser Nachweis wird nur sehr selten verlangt. Und dann auch nur, wenn es sich um “Vertrauens-Positionen” (Kassierer, Buchhalter, etc.) handelt.
Das Vorstellungsgespräch
Sie haben die Einladung zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch bekommen, herzlichen Glückwunsch! Damit jenes auch so abläuft, dass Sie eine gute Chance haben, die Stelle zu bekommen, müssen Sie mit der Planung anfangen.
Versuchen Sie als erstes Informationen über die Firma oder die Behörde, die Sie eingeladen hat, zu beschaffen. Ziel dieser Informationsbeschaffung ist es …
- herauszufinden, wie seriös das Unternehmen ist
- möglichst viel über die Firma zu erfahren, damit Sie sich auf das Vorstellungsgespräch intensiv vorbereiten können.
Wenden Sie sich an die Kammern (Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammern), an die Gewerkschaften, die sicher zu Auskünften bereit sind. (Außerdem können Sie beim zuständigen Amtsgericht Einblick in das Handelsregister nehmen. Dort sind alle wichtigen Daten über die Firma aus diesem Gebiet verzeichnet: das Kapital, die Namen der Geschäftsführer und Gesellschafter usw.)
Wenn Sie zu dem Vorstellungsgespräch gehen, sollten Sie unbedingt Ihre Bewerbungsunterlagen und den Brief mit der Einladung mitbringen. Wenn Sie Arbeitsproben zeigen wollen, ist jetzt eine gute Gelegenheit. Legen Sie diese Unterlagen am besten schon einen Tag vorher bereit.
Machen Sie sich zudem Gedanken über Ihre Kleidung: Ziehen Sie sich nicht “over-dressed” an, sondern gepflegte und seriöse Alltagskleidung. Auch diese Kleidung legen Sie am besten einen Tag vorher heraus.
Seien Sie zu dem Vorstellungsgespräch auf jeden Fall PÜNKTLICH!
Im Gespräch selbst gibt es auch Grundregeln, die Sie beachten müssen. Lassen Sie den anderen die Führung des Gesprächs übernehmen und geben Sie Antwort. Versuchen Sie nicht gleich mit den ersten Sätzen den Durchbruch zu erzwingen. Vor allem hören Sie zu, und zwar nicht nur, was der andere sagt, sondern auch, wie er es sagt. Es gibt Menschen, die halten für ihr Leben gern Monologe. Andere wieder werden vor allem Sie sprechen lassen, unterbrochen nur von kurzen Fragen. Lassen Sie sich nicht von Ihrer Linie abbringen. Versuchen Sie, sich auf jeden Typ einzustellen. Jeder hat seine Vorteile. Und jeder will auch etwas von Ihnen; denn wer lässt sich schon einen womöglich guten Mitarbeiter durch die Lappen gehen.
Antworten Sie konzentriert und ohne weitschweifig zu werden. Selbst wenn Ihr Gegenüber einen gemütlichen Eindruck macht, werden Sie nicht zu vertraulich und zutraulich. In solchen Situationen ist man dann leicht versucht, etwas mehr zu sagen, als man eigentlich vorhatte. Auch ein freundlicher Gesprächspartner wird es zu schätzen wissen, wenn Sie sich der selbstverständlichen Distanz bewusst sind.
Hilfreiche Tipps für das Gespräch
Es gibt eine Reihe von Fallstricken, die die Bewerber sich meist selber legen und die doch so einfach zu vermeiden sind. Dies sind beispielsweise abwertende Bemerkungen über die bisherige Firma oder Kollegen. Ein anderer Fallstrick sind Gespräche über Politik, religiöse oder ideologische Themen.
Seien Sie auch sehr vorsichtig mit sachlichen Angaben über Ihre alte Firma. Wenn Sie zu redselig sind, wird ihr Gegenüber annehmen, Sie könnten später auch in Bezug auf seine Firma den Mund nicht halten.
Zum Abschluss des Gesprächs werden Sie die Details des Arbeitsvertrages ansprechen. Sie haben dann auch eine klare Reaktion, wie positiv das Gespräch für Sie verlaufen ist. Bedenken Sie übrigens, dass Ihr Gegenüber aller Wahrscheinlichkeit nach eine vielbeschäftigte Person ist. Sie wird Ihnen irgendwann mehr oder weniger deutlich zu verstehen geben, dass sie das Gespräch zu einem Ende bringen möchte. Achten Sie auf dieses Zeichen und reagieren Sie sofort. Sie wird Ihnen dankbar dafür sein.
Wenn Sie sich über den Arbeitsvertrag einig geworden sind, dann drücken Sie Ihre Freude darüber aus. Aber tun Sie dies mit der gebotenen Gelassenheit. Der Eindruck, Sie hätten selbst nicht an den Erfolg geglaubt, trübt den Einstand.
Der Personalfragebogen
Wenn Sie zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen werden, müssen Sie damit rechnen, dass Sie vor dem eigentlichen Gespräch gebeten werden, einen Personalfragebogen auszufüllen. Bei den meisten Zeitarbeitsfirmen ist dies sogar der Regelfall.
Typische Fragen im Personalbogen
Es ist also wichtig, dass Sie sich schon einmal mit den typischen Fragen in Personalfragebögen vertraut machen. Es kommt immer wieder vor, dass Bewerber bereits am Ausfüllen des Fragebogens scheitern und sie deshalb für die Firma als Mitarbeiter gar nicht mehr in Frage kommen.
Wie Sie sehen werden, müssen Sie viele Datenangaben machen. Diese haben Sie normalerweise nicht alle im Kopf. Nehmen Sie also entsprechende Unterlagen zum Bewerbungstermin mit.
Unzulässige Fragen im Personalbogen
Es gibt einige Fragen, die nicht zulässig sind. Diese Fragen werden manchmal trotzdem in einem Personalfragebogen, beim telefonischen oder persönlichen Bewerbungsgespräch gestellt. Es taktisch nicht klug, den Fragenden darauf hinzuweisen, dass seine Frage nicht erlaubt ist. Stattdessen können Sie bei solchen Fragen einfach lügen, wenn es für Sie von Vorteil ist.
Unzulässige Fragen im Personalbogen sind:
- Nach Schulden (ACHTUNG: Fragen nach anhängigen Lohnpfändungen sind dagegen erlaubt und müssen wahrheitsgemäß beantwortet werden)
- Nach gewerkschaftlicher oder politischer Zugehörigkeit
- Nach Schwangerschaft
Die Frage nach gesundheitlichen Einschränkungen muss nur dann wahrheitsgemäß beantwortet werden, wenn sich die Einschränkung nachteilig am Arbeitsplatz auswirken könnte.
Ebenso müssen Vorstrafen nur dann wahrheitsgemäß angegeben werden, wenn Sie beruflich relevant sind (Beispiel: Jemand, der sich auf eine Stelle bei der Bank bewirbt, muss auf Nachfrage eine Vorstrafe wegen Unterschlagung angeben. Oder: Ein Kraftfahrer muss auf Nachfrage eine Vorstrafe wegen Trunkenheit am Steuer angeben).
Fähigkeiten und Selbsteinschätzung
Wenn man sich auf eine Stelle bewirbt, sollte man wissen, was man der Firma anbieten kann. Vor allem muss man seine beruflichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten benennen können, aber auch die eigene Klarheit über persönliche Eigenschaften ist wichtig. Denn im Bewerbungsprozess sind Sie immer wieder gefordert, Ihre beruflichen Stärken hervorzuheben. Dies gilt insbesondere für das Bewerbungsschreiben und für das telefonische und persönliche Bewerbungsgespräch.
Falls Sie sich noch nicht direkt im Klaren darüber sind, wo Ihre Stärken liegen, bietet zum Beispiel das Arbeitsamt vorgefertigte Test-Arbeitsbögen an, an denen Sie sich orientieren können.
Die richtige Kleidung
Der alte Spruch “Kleider machen Leute” ist einer der wichtigsten Leitsätze für ein Bewerbungsgespräch. Der ungemein wichtige erste Eindruck kann durch eine ungepflegte Erscheinung, die falsche Kleidung oder gar gröbere Fauxpas wie verschmutzte Kleidung oder ungebügelte Hemden nachhaltig geschädigt werden. Nicht wenige Personaler haben schon keine Lust mehr, sich mit einem Bewerber näher zu befassen, wenn sie sich vom Ketchupfleck auf dem Kragen oder den Knitterfalten am Hemd zu sehr abgelenkt sehen.
Keine Ausreden
Bewerber sollten auf keinen Fall auf die Idee kommen, direkt zu Anfang mit Ausreden zu kommen. Die Fahrt in der U-Bahn kann nicht schuld sein, wenn das Hemd zerknittert ist, denn ein Personaler kann bestimmt ungebügelt von leicht zerknittert unterscheiden. Zu sagen die Waschmaschine sei kaputt ist auch nicht als Ausrede geeignet, denn im Zweifel wäre hier zu erwarten, dass man sich rechtzeitig eine neue Waschmaschine gekauft hätte oder die Hose in die Reinigung gebracht hätte.
Neben Sauberkeit sollte man seine Kleidung auch auf eventuelle Fehler oder Schäden untersuchen. Manchmal fressen Motten unansehnliche Löcher in den feinen Zwirn, die einem selbst vielleicht nicht auf einen Blick auffallen. Insbesondere wenn der gute Anzug länger im Schrank hing, sollte man eine sorgfältige Sichtkontrolle vornehmen. Verwendet man Mottenkugeln, sollte man die Sachen rechtzeitig vor dem Termin gründlich auslüften oder noch einmal reinigen lassen. Ein muffiger Geruch verheißt nicht gerade jung und dynamisch als Merkmal des Bewerbers.
Die richtige Wahl
Setzt man den guten und sauberen Zustand der Kleidung voraus, weil man eben keine Probleme mit der Waschmaschine, dem Bügeleisen und der U-Bahn hat, ist der nächste wichtige Punkt, für welche Art Kleidung man sich entscheidet. Klassisch und allgemein angesehen ist seriöse Businesskleidung. Das heißt für die Damen ein Hosenanzug mit ordentlichen Lederschuhen und für die Herren der Anzug mit Krawatte. Bei Accessoires und Make-up nicht übertreiben, aller Schmuck und zusätzliche Dekoration sollte dezent bleiben. Kein zu originellen Frisuren oder Kopfbedeckungen, wobei letztere selbstverständlich im Gespräch sowieso abgenommen wird.
Als Frau sollte man auf zu hohe Absätze und einen zu tiefen Ausschnitt verzichten und auch sonst nicht den Eindruck vermitteln, man wolle den Job um jeden Preis. Spätestens, wenn man auf einen weiblichen Personaler stößt, ginge diese Taktik sowieso nicht mehr auf. Nun gibt es viele Diskussionen darüber, ob dermaßen formale Kleidung denn wirklich notwendig sei. Denn häufig ist der Bewerber besser gekleidet als der Chef und auch alle anderen, denen man auf den Fluren begegnet, schauen einen an wie einen Konfirmanden. Grundsätzlich gilt aber: Besser so als anders herum. Wer völlig “underdressed” zum Bewerbungsgespräch erscheint, riskiert von Anfang an aussortiert zu werden und dass nur aufgrund des äußeren Urteils.
Tipp & Tricks
Ordnung muss sein!
Denken Sie daran, viel Wert legt das Unternehmen und der Chef auf Ordnung und Übersichtlichkeit. Fügen Sie deshalb alle Unterlagen in folgender Ordnung in Ihre Versandtasche:
Zuerst kommt das Anschreiben, wenn sie ein Deckblatt vorbereitet haben, ist natürlich dies zuerst einzulegen. Darunter Folgen der Lebenslauf und dann in zeitlicher Reihenfolge, die Zeugnisse und etwaige Seminarbescheinigungen. Es macht keinen guten Eindruck, wenn Sie Ihre Bewerbung per Fax senden.
Wenn Sie sich bei mehreren Firmen oder Dienststellen gleichzeitig bewerben, sollten Sie keine vervielfältigten Bewerbungen benutzen. Das wird bemerkt und wirkt sich meist negativ für Sie aus. Stattdessen ist es richtig, jeden Bewerbungsbrief einzeln zu schreiben. Man muss wissen, dass bei Bewerbungsbriefen auch auf Kleinigkeiten geachtet wird:
Die genaue Anschrift, sogar der Briefumschlag selbst sind wichtig, ein paar allzu lässige Formulierungen oder gar ein Fettfleck auf der Bewerbung können Sie um Ihre Chance bringen.
Achten Sie auf das Gewicht und das richtige Porto für Ihren Bewerbungsbrief! Wenn Sie den Empfänger anlassen, Nachgebühr wegen unzureichender Frankierung zu bezahlen, so ist das für Ihre Bewerbung nicht gerade vorteilhaft.
Ein Tipp: Legen Sie sich einen Ordner an. Sammeln sie darin den gesamten Schriftverkehr. Dadurch behalten sie stets einen Überblick.
- Die wichtigsten Stichpunkte in der Übersicht
- Briefblatt richtig einrichten, Taps und Enter genau beachten
- Briefkopf mit Absender und gegebenenfalls Telefon und Faxnummer nicht vergessen
- Links und rechts ausreichend Rand lassen
- Richtige Schreibweise der Empfängeradresse
- Immer linksbündig anfangen
- Absätze machen
- Kurze Sätze bilden
- Keine ungenauen und allgemeinen Formulierungen verwenden
- Unterschrift nicht vergessen/ Datum kontrollieren
- Bei Fehldrucken: neu ausdrucken
- Aufzählung und Anlagen nicht vergessen
- Zeugnisse nie im Original beifügen
- Aktuelles Foto nicht vergessen
- Alle Unterlagen in logischer Reihenfolge einlegen
- Absender nicht vergessen und den Brief richtig frankierten