Flurgänge für Fremde lesbar machen
Die Bedeutung einer durchdachten Ausschilderung von Flurtüren wird häufig völlig unterschätzt, dabei ist sie in Bürokomplexen mit langen Fluren, in Hotels und in Mietshäusern gleich wichtig und kann sogar in Einfamilienhäusern eine große Rolle spielen. Bei der Überlegung, welche Informationen für fremde Personen an der Tür ablesbar sein sollen, wird oft nur der gewöhnliche Alltag berücksichtigt, aber Extremsituationen wie beispielsweise Rettungseinsätze bei Brand nicht bedacht.
Rettungskräften die Suche erleichtern
In seiner eigenen Wohn- und Arbeitsumgebung findet man sich mit der Zeit durch die tägliche Nutzung auch ganz ohne eine Beschilderung der Türen zurecht. Gewohnte Fußmatten, Pflanzen im Flur oder Bilder an der Wand sind Anzeichen, an die man sich gewöhnt. Für Rettungskräfte handelt es sich allerdings fast immer um eine unbekannte, neue Umgebung, in der sie sich innerhalb kürzester Zeit selbständig orientieren müssen. Eine Brandstelle lässt sich oft anhand der Flammen lokalisieren, dagegen gestaltet sich die Suche eines Verletzten, der in der Nacht den Notruf wählen musste, selbst mit kurzen Orientierungshinweisen oft sehr schwierig. Daher ist es sehr empfehlenswert, selbst einmal Rettungsszenarien durchzuspielen, allein mit dem Wissen eines fremden Rettungsdienstes. Haben Räume oder Wohnungen Nummern, dann sollten sie von außen lesbar angebracht sein, damit der Rettungsdienst anhand einer durchlaufenden Nummerierung die richtige Laufrichtung zu einer bestimmten Nummer erkennen kann. Namen an den Türen sind zusätzlich erforderlich, um am Ende die richtige Tür erkennen zu können.
Besuchern und Boten entgegenkommen
Pizzaboten und Paketdienste benötigen täglich viel Zeit, schon allein dafür, die Tür des Empfängers ausfindig zu machen. Häufig müssen sich diese sogar im Haus durchfragen. Pizzaboten können auch nachts während der Nachtruhe noch ausliefern, zu Zeiten also, in denen wachsame Nachbarn aufgefordert sind, jeden Fremden im Haus zu beobachten und gegebenenfalls sogar anzusprechen. Nicht selten besuchen auch Kunden, die über eine Online-Plattform etwas von privat kaufen wollen, Privatkunden in ihnen fremden Gebäuden. Flurangaben, wie „im dritten Stock links am Ende des Gangs“ können hier überraschend missverständlich sein, da je nach Laufrichtung die genau andere Seite die jeweils linke Seite ist. Wer sich also wundert, warum lange niemand vor der Tür steht, nachdem er die Haustür aufgedrückt hatte, der ahnt nicht, dass der Besucher in einem Gang mühsam alle Namen an den Klingelschildern abliest. Hier kann man den Besuchern und den Boten helfen, indem ein sinniges, besucherfreundliches Konzept zur Beschriftung von Türen mit ausreichenden Zusatzangaben umgesetzt wird.
Für gute Nachbarschaft
In manchen Bürokomplexen sind die Bürotüren immer geschlossen. Die Mitarbeiter kennen vor allem den Weg zu ihrem eigenen Büro und bekommen von einigen Kollegen auf den Gängen nicht viel mit. Das gleiche Phänomen kann es in großen Wohnanlagen geben, in denen sich die Mieter manchmal fühlen müssen, als lebten sie völlig anonym. Hier können gut lesbare Türschilder mit großer Schrift dafür sorgen, dass sich mit der Zeit die Namen der eigenen Nachbarn und Kollegen besser einprägen, da man sie bei jedem Mal unbewusst im Vorbeigehen liest. So weiß man nicht nur, wer wo sitzt oder wohnt, sondern man kann sich sehr sicher sein, dass die anderen Flurbewohner auch gefunden werden möchten. Das erleichtert ein gegenseitiges Ansprechen im Gang ungemein und erzeugt auf diese Weise mehr Nähe untereinander. Schnell versetzt einen dies sogar in die Lage, den Gesichtern im Gebäude die richtigen Namen zuzuordnen. Es können leichter neue Freundschaften entstehen und idealerweise eine nachbarschaftliche oder kollegiale Sorge füreinander.